Beobachtungsstation erweitert Notfallkapazitäten im Alb-Donau Klinikum
Beim Eintreffen der Notfallpatienten muss das speziell ausgebildete ZNA-Team im Bedarfsfall schnell lebensbedrohliche Symptome erkennen und eine akute Behandlung einleiten. Doch bei der Ersteinschätzung zeigen sich manchmal auch unspezifische Symptome, die es erschweren, zügig die richtige Erstdiagnose zu stellen, um die geeignete Fachabteilung hinzuziehen zu können.
Patienten mit solchen noch unklaren Befunden profitieren von der neu eingerichteten Beobachtungsstation. Nach der Aufnahme werden sie dort, meist über Nacht, beobachtet und ausführlich untersucht, so dass direkt anschließend eine passgenaue stationäre oder ambulante Weiterversorgung erfolgen kann.
Ebenso ist es möglich, schwerer erkrankte Patienten zunächst über mehrere Stunden auf der Beobachtungsstation zu stabilisieren, bevor sie auf eine Normalstation verlegt werden.
Bei dieser kurzzeitigen, aber zielgerichteten Betreuung arbeitet das ZNA-Team eng zusammen mit den Mitarbeitenden weiterer Fachrichtungen, die im Klinikum vertreten sind. „In unserer Zentralen Notaufnahme arbeiten wir auch bisher schon interdisziplinär. So können wir beispielsweise bei unklaren Bauchschmerzen zunächst einen gastroenterologisch erfahrenen Internisten hinzuziehen. Stellt sich dabei heraus, dass die Ursache z.B. in einem entzündeten Blinddarm liegt, können direkt unsere viszeralchirurgischen Kollegen übernehmen. Es gibt aber auch Fälle, in denen eine solche schnelle Diagnostik nicht möglich ist. Durch die neue Station können wir unsere Prozesse in der Notfallversorgung weiter optimieren und dadurch die Behandlungsqualität und unsere Abläufe in der ZNA nochmal auf ein neues Niveau heben“ betont Dr. Meister.
Die Patienten profitieren in erster Linie von der zielgerichteten Diagnostik und einer besseren Versorgungsqualität, gleichzeitig empfinden viele von ihnen die personalisierte Versorgung im etwas ruhigeren Umfeld der speziellen Station als angenehmer.
Die sechs Betten der Beobachtungsstation sind ebenso wie die bereits bestehenden Behandlungsplätze in der Zentralen Notaufnahme durch ein Monitoring überwacht. Bestätigt sich im Laufe der Untersuchung z.B. der Verdacht auf einen Herzinfarkt, so kann der Patient auch in der Nacht auf kurzem Weg in einem der beiden Herzkatheterlabore weiterversorgt werden.
„Mit der Beobachtungsstation schafft unser Alb-Donau Klinikum am Ehinger Standort noch bessere Voraussetzungen, um Notfälle innerhalb von 24 Stunden mit hoher Sicherheit der „richtigen“ Fachabteilung zuzuordnen oder aber in eine passende ambulante Weiterbehandlung überzuleiten. Mit Blick auf eine weiter alternde Gesellschaft und damit steigende Patientenzahlen müssen wir uns gerade in der Versorgung von Notfällen so aufstellen, dass ausreichend Behandlungskapazitäten an den richtigen Stellen entstehen. Die Beobachtungsstation ist dabei eine entscheidende Stellschraube und zugleich ein weiterer Schritt auf dem Weg zur erweiterten Notfallversorgung“ betont Michael Dahlmann, Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH.
Zahlen & Fakten aus der ZNA am Klinikstandort Ehingen
- Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) ist Anlaufstelle für Notfälle rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.
- Für rund 24.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr übernimmt die Zentrale Notaufnahme die Erstversorgung.
- Patientinnen und Patienten mit teils lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen erhalten hier zügig eine hochqualifizierte notfallmedizinische Erstversorgung, unabhängig davon, ob sie selbstständig, mit ärztlicher Einweisung oder mit dem Rettungsdienst eintreffen.
- Für die Erstversorgung von lebensgefährdenden Zuständen nach Unfall, Herzinfarkt oder Schock steht ein hochmodern ausgestatteter Schockraum mit angegliedertem CT bereit.
- Als zertifiziertes regionales Traumazentrum im Traumanetzwerk Ulm kann die Klinik die Versorgung von Schwerverletzten auf höchstem Qualitätsniveau sicherstellen.
- Das Klinikum ist zugelassen für das Verletztenartenverfahren (VAV) der Berufsgenossenschaften und hält die notwendigen Qualifikationen für das Durchgangsarztverfahren bei Arbeits- und Schulunfällen vor.