Ticketautomat für die Notaufnahme
Im Eingangsbereich der Klinik befindet sich ein Ticketautomat, wie ihn die Bürger auch von anderen Dienstleistungszentren kennen dürften. Hier bestätigen die Patienten zunächst, dass sie als Notfall in die Zentralen Notaufnahme der Klinik kommen und ziehen anschließend eine Nummer. Da der Automat sechs häufig gesprochene Sprachen (neben Deutsch noch Englisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Kroatisch) beherrscht, hilft der Automat auch Menschen, die die deutsche Sprache nicht sicher verstehen. Durch das Ticketsystem sind nun die Abläufe rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche gleich: Egal zu welcher Uhrzeit ziehen die Patienten der zentralen Notaufnahme zunächst ein Ticket.
Mit ihrem Zettel begeben sich die Notfallpatienten in den Wartebereich der ZNA; Bodenmarkierungen helfen ihnen, diesen zu finden. Im Wartebereich können sie auf einem Monitor verfolgen, wann ihre Nummer aufgerufen wird. Sobald ihre Nummer erscheint, gehen die Patienten in den Triageraum, wo eine entsprechend geschulte Fachkraft die Ersteinschätzung nach dem Manchester Triage System vornimmt. Dieses international anerkannte System priorisiert Patienten basierend auf der Schwere ihrer Beschwerden und sorgt dafür, dass jeder Patient die notwendige medizinische Versorgung so schnell wie möglich erhält.
Dabei sorgt das im Rettungswesen und Notaufnahmen übliche Ersteinschätzungssystem auch dafür, dass sehr dringliche Fälle schneller aufgerufen werden als Patienten, die schon länger warten, aber als weniger dringlich oder nicht dringend eingestuft werden. Wer Warteschlangen aus anderen Zusammenhängen kennt, mag es im ersten Moment als ungerecht empfinden, dass der Sitznachbar vorher aufgerufen wird, obwohl er 20 Minuten später kam, aber nur so lässt sich sicherstellen, dass lebensbedrohliche und sehr dringliche Fälle stets mit höchster Priorität versorgt werden. Auch wenn in der ZNA scheinbar wenig los ist, kann das einen sehr ernsten Hintergrund haben. Denn die Versorgung lebensbedrohlich verletzter oder erkrankter Patienten im Schockraum bindet zusätzliche Ressourcen, so dass in diesem Zeitraum weniger Ärzte und Pflegepersonen zur Versorgung von minder schweren Fällen bereit stehen können.
An Wochenenden gibt es neben der Zentralen Notaufnahme weiterhin die von niedergelassenen Ärzten betriebene Notfallpraxis im Eingangsbereich des Klinikums. Hier sind Patienten richtig, die unter der Woche mit ihren Beschwerden zum Hausarzt oder zu anderen Fachärzten gehen würden, aber nicht warten können, bis dieses Praxen wieder öffnen. Diese Patienten melden sich weiterhin direkt in der Notfallpraxis an. Der Ticketautomat ist ausschließlich für die Patienten gedacht, die auf Grund eines Notfalls die Zentrale Notaufnahme aufsuchen und dabei die Infrastruktur der Klinik nutzen müssen.
Sowohl Patienten der ZNA als auch solche, die während der Woche Spezialsprechstunden aufsuchen, profitieren von dem neuen Verfahren, denn die noch bessere organisatorische Trennung dieser Patientengruppen sorgt dafür, dass Patienten schneller dort landen. Die ADK GmbH ist daher überzeugt, dass das neue Verfahren die Effizienz der Zentralen Notaufnahme weiter verbessern und die Patientenzufriedenheit erhöhen wird.
Gernod Meister, der Leiter der ZNA, äußert sich zufrieden über das neue System: „Wir freuen uns, dass wir mit dem neuen Verfahren die Wartezeiten für Notfallpatienten deutlich reduzieren können. Die Möglichkeit, rund um die Uhr eine direkte und schnelle Ersteinschätzung vorzunehmen, schafft mehr Klarheit und Transparenz für unsere Patienten.“