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Zweites Herzkatheterlabor ist in Betrieb

Am Dienstag wurde der erste Patient behandelt

Denn das Herzkatheterlabor ist gleichzeitig auch als Operationsbereich für Schrittmacher- und Defrillatorsysteme mit einer Schleuse und derselben Raumluftklasse wie im Zentral OP nutzbar. Dies hat gleich zwei Vorteile: Zum einen wird dadurch der Zentral OP entlastet und zum anderen werden damit Eingriffe möglich, die so bisher in Ehingen noch nicht gemacht werden konnten. Denn anders als im Zentral OP, wo ausschließlich Röntgenaufnahmen von außen gemacht werden können, kann in dem neuen Raum das Herz mit Hilfe des Herzkatheters während des Eingriffs sehr genau dargestellt werden.

Möglich werden dadurch u.a. CRT Systeme (CRT steht für kardiale Resynchronisationstherapie) für Patienten mit Herzschwäche. Sie kommen zum Einsatz, wenn der Patient eine schwere Herzschwäche hat und sich gleichzeitig die Herzaußenwand später zusammenzieht als die Herzscheidewand. Dies bezeichnet man auch als „Linksschenkel­block“.  Mit einem Dreikammer Schrittmacher kann man das Herz wieder synchronisieren, wodurch sich Beschwerden wie Luftnot und Leistungsschwäche schnell bessern.

„Wir haben mit dem neuen Herzkatheterlabor die Voraussetzungen geschaffen, die Kardiologie in Ehingen auch künftig weiterentwickeln zu können. In den vergangenen neun Monaten haben wir hier kaum einen Stein auf dem anderen gelassen, sehr viele Dinge verändert, neue Behandlungen eingeführt, mehr Patienten versorgt und bei all dem hat mein Team vom ersten Tag voll mitgezogen und die vielen Veränderungen mit großer Freude und Einsatz umgesetzt. Dafür bin ich sehr dankbar.“ sagt PD Dr. med. Sinisa Markovic, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie in Ehingen.

Innerhalb weniger Monate wurde die Baumaßnahme durchgeführt. Zudem wurden die Voraussetzungen für elektrophysiologische Untersuchungen und Behandlungen geschaffen.

„Wir haben mit dieser Maßnahme auch das Ausfallrisiko des bisherigen Herzkatheterlabors reduziert. Gleichzeitig können wir so bei Bedarf auch Patienten parallel behandeln und dadurch der steigenden Patienten­nachfrage auch in Zukunft gerecht werden. Am wichtigsten ist aber, dass es nun möglich ist, in noch mehr Fällen Patienten in Ehingen zu behandeln. Ich bin dem Landkreis außerordentlich dankbar, dass diese Maßnahme so zeitnah finanziert wurde.“ betont Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales.