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Rolle als wichtiger Notfallversorger in der Region gestärkt

Alb-Donau Klinikum erstmals als Regionales Traumazentrum zertifiziert

Es passiert so schnell - Ob zu Hause, beim Sport, am Arbeitsplatz oder auf dem Schulweg. So unvorhersehbar Unfälle und ihre Folgen sind, so wichtig ist es, dass die Akutbehandlung von Unfallopfern so schnell und strukturiert wie möglich abläuft. Dies gilt ganz besonders, wenn es sich um Patienten mit so genannten Polytraumata, also mehreren schweren Verletzungen, handelt. Denn in diesen Fällen geht es nicht selten um Leben und Tod und hier zählt der Faktor Zeit. Denn die Behandlung von Schwerverletzten ist medizinisch anspruchsvoll und bei lebens­bedrohlichen Verletzungen zeitkritisch, man spricht hier auch von der Goldenen Stunde des Schocks. Zentraler Leitgedanke dabei ist, dass jeder Schwerverletzte an jedem Ort in Deutschland zu jeder Zeit die gleichen Überlebenschancen haben soll. Je früher der Patient hier in einer für ihn geeigneten Klinik landet, umso besser ist dies für seine Chancen, den Unfall ohne schwerwiegende Folgeschäden zu überstehen. Dieser Lenkungsprozess von schwer verletzten Unfallopfern oder die Verteilung von Patienten nach Großereignissen wie einer Massenkarambolage auf der Autobahn ist eine zentrale Aufgabe des Traumanetzwerks.
 
Innerhalb dieses Netzwerks wird das Alb-Donau Klinikum Ehingen künftig eine wichtigere Rolle einnehmen. Und dies ist für ein Haus dieser Größe keinesfalls erwartbar, denn regionale Traumazentren sind in der Regel Häuser der Maximalversorgung oder Schwerpunktkrankenhäuser. „Deshalb bin ich wirklich sehr stolz auf unsere Mitarbeiter, die durch sehr viel Engagement und einen hohen fachlichen Standard eine solche Leistung möglich machten. Die Chirurgische Klinik beweist hier seit vielen Jahren eine außergewöhnliche Rolle, denn bei der Zulassung zum Verletzungsartenverfahren vor drei Jahren war die Klinik eine von nur zwei Kliniken in Baden-Württemberg, die das Zertifikat unter den deutlich verschärften Bedingungen erhalten konnte“ sagt Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH.  
 
Für die Zertifizierung als Regionales Traumazentrum musste die Klinik bestimmte fachliche, personelle, strukturelle und organisatorische Kriterien erfüllen. Dazu zählen zum Beispiel die verpflichtende 24-stündige Aufnahme und Versorgung von Schwerverletzten auch höherer Schweregrade, die 24 Stunden Verfügbarkeit (im Rufdienst) von Ärzten verschiedener Fachrichtungen und elementaren Bereichen wie OP-Saal oder Intensivstation. Darüber hinaus sind festgelegte standardisierte Behandlungsabläufe, die ärztliche Qualifizierung durch spezielle Ausbildungsprogramme sowie das Sicherstellen von zuverlässigen Kommunikationswegen zwischen dem Rettungsdienst und dem Klinikum eine Voraussetzung für die Zertifizierung.

Mit dem Verletzungsartenverfahren der Unfallkasse und der Zertifizierung als Regionales Traumazentrum haben wir in den letzten Jahren wesentliche Verbesserungen in der Versorgung von schwerverletzten Patienten nachgewiesen. Schwere Unfälle passieren auch direkt vor unserer Haustür und in diesen Fällen – egal ob sie im Beruf oder im privaten Rahmen geschehen – ist es für die Patienten gut, die Sicherheit zu haben, dass sie auch mit schweren Verletzungen an den inneren Organen oder Armen und Beinen in Ehingen sehr gut versorgt werden. Möglich wird dies durch die langjährige Erfahrung und Kompetenz unserer aufeinander eingespielten, fachübergreifenden Teams im Schockraum und die hohe Spezialisierung meiner Oberärzte“ sagt Prof. Kramer, Chefarzt der Chirurgischen Klinik.