Aktuell

Breitere medizinische Versorgung am Standort Langenau

Erweiterung des medizinischen Leistungsspektrums, Baumaßnahmen, Schließung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe

  • Bei der umfangreichsten (Bau-)Maßnahme entsteht neben der Intensiv / Intermediate Care Abteilung eine interdisziplinäre Ambulanz mit Notaufnahme (Chirurgie, Innere und Anästhesie).
  • Die Klinik kann künftig auch Computertomografien durchführen.
  • In der Inneren Abteilung wird die Rheumatologie weiter aus­gebaut.
  • Durch die Kooperation mit einem weiteren Orthopäden und einem Neurochirurgen werden seit Februar in Langenau orthopädische Eingriffe an der Wirbelsäule durchgeführt.

„Damit verbessern wir das medizinische Leistungsspektrum für die Bevölkerung am Standort Langenau spürbar und nachhaltig“, sagt Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales.

Neben den Investitionen und Erweiterungen ist allerdings auch eine Anpassung an den Landeskrankenhausplan nötig. Dieser sieht vor, die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe zu schließen. Ab dem 30.06.2017 ist es nicht mehr möglich, am Standort Langenau stationäre Geburten oder stationäre Behandlungen bei gynäkologischen Erkrankungen durchzuführen.
Die ambulante Behandlung von Frauen über das MVZ Langenau – Frauenheilkunde im Gesundheitszentrum Langenau ist davon unberührt. Die Praxis wird mit den gewohnten Sprechzeiten unverändert weitergeführt.
 
Der Hintergrund
Für die Planung der stationären Krankenversorgung ist in Baden-Württemberg das Sozialministerium zuständig. Träger von Kranken­häusern können nicht einseitig festlegen, welche Fachbereiche sie haben wollen oder mit wie vielen Betten diese ausgestattet sind. Das ist im so genannten Landeskrankenhausplan verbindlich festgelegt.
Seit dem Jahr 2012 wird das Krankenhaus in Langenau als Teil des einheitlichen Krankenhauses „Alb-Donau Klinikum“ geführt. Neben Langenau gehören die beiden Krankenhausstandorte Blaubeuren und Ehingen zum Alb-Donau Klinikum. Im Feststellungsbescheid zur Ausweisung eines einheitlichen Krankenhauses wurde vom Sozial­ministerium bzw. Regierungspräsidium Tübingen im Dezember 2011 festgelegt, dass die Geburtshilfe am Standort Langenau nur noch bis zum 31.12.2016 betrieben werden darf. Durch intensive Gespräche und Verhandlungen wurde dieser Termin um sechs Monate verschoben, um einen geordneten Übergang zu ermöglichen. Die endgültige Schließung der Abteilung erfolgt daher am 30.06.2017.
 
Versorgung gesichert
Trotz des Wegfalls der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe in Langenau ist die medizinische Versorgung von Schwangeren und Frauen mit gynäkologischen Beschwerden gesichert. Für Geburten und gynäkologische Operationen stehen im Umkreis von 17-25 Kilometern Geburtskliniken und gynäkologische Abteilungen in Ulm, Neu-Ulm, Heidenheim und Günzburg zur Auswahl. Dadurch ist die geburtshilfliche und gynäkologische Versorgung zwar örtlich weiter entfernt, aber fachlich und im näheren Umfeld sichergestellt.
 
Schöne Erinnerungen bewahren
„Im Alb-Donau Klinikum denken wir mit Freude an die mehreren tausend Babys, die in den letzten Jahrzehnten in der Geburtsklinik Langenau auf die Welt gekommen sind“, so Wolfgang Schneider. „Die vielen schönen Erinnerungen, die mit der Geburt eines Kindes verbunden sind, wollen wir gerne festhalten.“ Das Alb-Donau Klinikum lädt daher Mütter, Väter, Kinder, Verwandte und Freunde ein, ihre positiven Erfahrungen und Erlebnisse im Zusammenhang mit der Geburt in Langenau mit anderen zu teilen. Bis zum 15.06.2017 können Geschichten, Bilder oder einfach nur einzelne Sätze an das Alb-Donau Klinikum geschickt werden:

Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis
Erinnerungen an die Geburtsklinik Langenau
Hopfenhausstraße 2
89584 Ehingen
 
Alternativ können die Erinnerungen auch per E-Mail geschickt werden, und zwar an folgende Mail-Adresse: geboren-in-langenau(at)adk-gmbh.de.

Das Alb-Donau Klinikum wird die Einsendungen sammeln, sichten und in einem eigenen Bereich auf der Homepage des Klinikums veröffentlichen. „Wir freuen uns auf viele Zusendungen aus den Familien“, sagt Wolfgang Schneider.
 
Standort Langenau gesichert und weiter gestärkt
Die auf der Grundlage der Landeskrankenhausplanung beschlossene Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe hat keine Auswirkungen auf den verbleibenden Klinikstandort. „Der Standort Langenau ist und bleibt auch weiterhin ein fester Bestandteil der stationären Kranken­versorgung im Alb-Donau-Kreis“, betont der Geschäftsführer. Die dezentrale, wohnortnahe Erbringung von Krankenhausleistungen an den Standorten Blaubeuren, Ehingen und Langenau ist der erklärte Wille des Kreistages. Auch der Aufsichtsrat der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis und die Geschäftsführung stehen ohne Einschränkung dazu. Der Standort Langenau wird durch die im Folgenden skizzierten Investitions- und Baumaßnahmen weiter ausgebaut und gestärkt.
 
Investitionen für noch mehr Qualität und Sicherheit
In den kommenden Jahren werden wichtige Baumaßnahmen am Standort Langenau garantieren, dass der Krankenhausstandort auch weiter mit der schnellen Entwicklung in der Medizin Schritt hält. Die Vorplanungen dafür stehen schon. Nachdem der Aufsichtsrat der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis im Februar grünes Licht für folgende Maßnahmen gegeben hat, wird nun die detaillierte Planung vorangetrieben. Dem politischen Willen zur Stärkung des Standortes sollen so bald wie möglich mit konkreten Maßnahmen auch Taten folgen. Folgende Investitionen in den Standort Langenau werden in den kommenden Jahren umgesetzt:

1. Rheumatologie
Bei der Rheumatologie befindet sich der Ausbau bereits auf der Zielgeraden. Das Ärzteteam der Fachabteilung Innere Medizin unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Steffen Briem verfügt über eine hohe Kompetenz bei der Behandlung von Rheumapatienten. Durch die Kooperation verschiedener Fachbereiche können wir eine rheumatologische Komplexbehandlung anbieten, die nur an wenigen spezialisierten Häusern in Baden-Württemberg möglich ist. Dafür wird derzeit ein Teil einer Inneren Station zu rheuma­tologischen Behandlungsräumen umgebaut. Sie werden die Therapieoptionen noch einmal erweitern. Neben einem Atem- und Gruppentherapieraum entstehen ein Thermoliegenbad, ein 4-Zellenbad, drei Physiotherapieräume, ein Ergotherapieraum sowie drei Patientenzimmer mit bodengleicher Dusche. Diese sind besonders für Patienten mit rheumatisch bedingten Bewegungs­einschränkungen geeignet.

2. Interdisziplinäre Ambulanz (Chirurgie, Innere Medizin und Anästhesie) inkl. Neubau Krankenwagenzufahrt und Schockraum
Bisher sind die Ambulanzen der verschiedenen Fachabteilungen über das ganze Haus verteilt. Für Patienten bedeutet dies unnötig lange Wege und für das Personal nicht optimale Prozesse.
Nach den sehr guten Erfahrungen mit einer interdisziplinären Notaufnahme und Ambulanz in Ehingen und Blaubeuren soll nun auch die Ambulanz in Langenau komplett erneuert und erweitert werden.
Es entstehen neue Behandlungsräume, die dem deutlichen Zuwachs an ambulanten Patienten gerecht werden. Zudem wird der Patient in der neuen Ambulanz unabhängig davon, ob er an einem internistischen oder einem chirurgischen Problem leidet, immer im gleichen Bereich versorgt. Ärzte und Pflegekräfte beider Abteilungen behandeln die Patienten interdisziplinär, so dass es nur noch eine Anlaufstelle für alle Notfälle gibt.
Durch den neuen Notarztstandort Langenau werden auch mehr Patienten mit dem Rettungswagen in Langenau eingeliefert. Ein Neubau der Krankenhauszufahrt und des Schockraums verbessert die Abläufe bei der Behandlung dieser Patienten.
 
3. Intensiv- und Intermediate Care
Aktuell gibt es in Langenau keine eigene Intensivstation, sondern eine Kombination aus Aufwachraum und Überwachungsraum. Um dies zu ändern, wird künftig in Langenau eine kombinierte Intensiv- und Intermediate Care Station (Bindeglied zwischen Intensiv­station und Normalstation) mit insgesamt voraussichtlich sechs Betten (davon zwei Intensiv und vier Intermediate Care) und darunter ein bis zwei Beatmungsplätzen entstehen.

4. CT
Computertomografien werden in der Medizin immer wichtiger und gehören mittlerweile zu einem wesentlichen und unabdingbaren Diagnoseinstrument für die nachfolgende Therapieentscheidung. Sie werden bei Blutgefäßen und Weichteilen eingesetzt und ergänzen damit die Untersuchungsmöglichkeiten des kon­ventionellen Röntgens ideal.
Da wir keinen niedergelassenen Radiologen finden konnten, der eine Praxis oder Zweigpraxis in Langenau einrichtet, wird nun wird nun für den stationären Bereich ein Computertomografiegerät angeschafft, der diese Untersuchungsmethode für die Patienten im Krankenhaus sicherstellt. Für sie bedeutet dies, dass sie nun noch seltener in eine andere Klinik verlegt werden müssen.
 
Darüber hinaus ist es der Krankenhaus GmbH gelungen, durch die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten einen neuen Leistungsbereich der Chirurgie zu erschließen:

Orthopädische Wirbelsäulen-Operationen
Dr. med. Uwe Hassepaß (Facharzt für Neurochirurgie aus Pforzheim) und PD Dr. Andreas Schmelz (Facharzt für Orthopädie aus Heidenheim) bieten seit Februar in Langenau Operationen an der Wirbelsäule an. Dabei arbeiten sie mit einem Ultraschall­verfahren, das Verletzungen an den Nerven nahezu ausschließt – ein Vorteil, der gerade in diesem für Querschnittslähmungen so empfindlichen Bereich von unschätzbarem Vorteil ist.