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Wenn der Druck zu hoch ist - arterielle Hypertonie, eine Volkskrankheit


 „Leider gibt es keine typischen Anzeichen, die auf einen zu hohen Blutdruck hinweisen“, so Dr. Röderer. Kopfschmerzen oder Schwindel können Symptome sein. Häufig aber treten gar keine Beschwerden auf. Betroffene fühlen sich trotz bestehendem Bluthochdruck körperlich wohl. So bleibt die Erkrankung oft jahrelang unbemerkt, eine schleichende Gefahr. Entdeckt wird sie meist dann, wenn bereits Folgeschäden bzw. Endorganschäden an Gefäßen oder Organen (z.B. Augen, Herz oder Nieren) auftauchen.
 
Zunächst wird die Ursache geklärt und die Symptome behandelt, um den Blutdruck zu normalisieren. Grundsätzlich sind Blutdruckwerte bei keinem Menschen konstant. Bei körperlicher Anstrengung beispielsweise benötigen die Muskeln mehr Sauerstoff. Der Blutdruck steigt an, um diese Anforderung zu erfüllen.  Dennoch gibt es Grenzwerte, die der Blutdruck – in Ruhe gemessen – nicht überschreiten sollte. Als Obergrenze gelten systolische Werte von 140 mmHg und diastolische Werte von 90 mmHg an. Der optimale Blutdruck ist noch niedriger – unter 120/80 mmHg.
Dr. Röderer machte deutlich, dass ein einmal gemessener erhöhter Wert noch lange keine Hypertonie ist. Um eine definitive und verlässliche Diagnose stellen zu können, sind tägliche Blutdruckmessungen, morgens, mittags und abends, möglichst zur gleichen Uhrzeit, notwendig. Dies kann jeder selbst mit Handmanschetten- oder Oberarmblutdruckmessgeräten durchführen und protokollieren. Wichtig ist, dass das Messgerät bzw. die Manschette immer auf Herzhöhe sitzt. Nur so können genaue Ergebnisse gemessen werden. Besteht der Verdacht auf Bluthochdruck, muss zuerst der (Haus-)Arzt konsultiert werden. Dieser wird gegebenenfalls eine Langzeit-Blutdruckmessung durchführen oder anordnen und anhand eines vom Patienten erstellten Tätigkeitsprotokolls beurteilen, ob der Blutdruck gesundheitsschädlich erhöht ist. Ist das so, kommen weiterführende, auf den Patienten abgestimmte Untersuchungen in Betracht. Dazu gehören das Belastungs-EKG oder der Herz-Ultraschall, aber die Kontrolle der Labor- und Hormonwerte. Mit Blick auf die Untersuchungsergebnisse können Schäden am Herzen frühzeitig erkannt, bzw. ausgeschlossen werden.
Therapiert wird in der Regel medikamentös, um den Blutdruck dauerhaft zu senken. „Nur regelmäßig und dauerhaft eingenommene Medikamente führen zum gewünschten Erfolg“, so Dr. Röderer. Zusätzliche Unterstützung bietet eine gesunde Lebensweise. Dazu gehören eine ausgewogene, möglichst salz arme Ernährung, regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion bei vorbelasteten Menschen, aber auch die Vermeidung von Stress. Maßvoller Alkoholgenuss und der Verzicht auf das Rauchen helfen außerdem, den Blutdruck im „grünen Bereich“ zu halten – eine gute Voraussetzung dafür, dass Herz und Kreislauf fit bleiben.