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Hören mit System – Moderne Hilfsmittel bei Hörproblemen

Gesundheitsforum Ehingen am 10. Februar 2016

Das menschliche Ohr besteht aus drei wesentlichen Teilen. Das Außenohr, die so genannte Ohrmuschel, fängt den Schall ein und leitet ihn durch den Gehörgang zum Trommelfell des Mittelohrs. Dort wird er in Schwingungen umgesetzt. Die Gehörknöchelchen - Hammer, Amboss und Steigbügel – verstärken diese Schwingungen und geben sie an das Innenohr weiter – die eigentliche Hörzentrale. Hochempfindliche, haarähnliche Zellen und die Flüssigkeit der Hörschnecke werden aktiviert und senden elektrische Impulse über den Hörnerv an das Gehirn, wo sie als akustische Signale erkannt werden. 

Haarsinneszellen altern. Sie verlieren dadurch an Funktion oder sterben ab. Auch permanenter Lärm (Arbeiten ohne Gehörschutz, andauernde und extrem laute Musik über Kopfhörer), ein Hörsturz oder Stressfaktoren führen zu Schädigungen. Sind es sehr viele, können eintreffende Schallwellen nur noch eingeschränkt in akustische Signale umgesetzt werden – wir hören zunehmend schlechter.

Einschränkungen des Gehörs beeinträchtigen die Orientierung, verschlechtern unsere Wahrnehmung und erschweren die Kommunikation. Wer ständig nachfragen muss, wer bei Nebengeräuschen oder im Gespräch sein Gegenüber nicht richtig versteht, für den werden Unterhaltungen anstrengend und unangenehm.
Schon auf erste Hörprobleme sollte man gleich reagieren. Denn je länger eine Hörminderung besteht und je stärker sie ausgeprägt ist, desto schlechter stehen die Chancen zu einer normalen Hörfähigkeit zurückzufinden. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt stellt bei einem Hörtest fest, ob ein Hörgerät Erfolg verspricht, der Hörgeräteakustiker berät umfassend zu einem individuellen Hörsystem.

Es gibt heute dezente, computergesteuerte  und passgenaue „Hinter-dem-Ohr-“ oder „Im-Ohr-Geräte“, aber auch digitale Hörcomputer – klein, unauffällig, leistungsstark und mit Fernbedienung. Was diese Mini-Computer alles können müssen, hängt vom ärztlichen Befund und den Wünschen des Betroffenen ab.
Ein Hörverlust hat sich in der Regel über mehrere Jahre entwickelt und so wird auch die Auswahl der Hörhilfe Zeit brauchen. Kostenlos testen und zur Probe tragen – nur so kann eine bestmögliche, individuelle Lösung gefunden werden.
Die Kosten moderner Hörsysteme hängen von den individuellen Ansprüchen des Einzelnen ab. Gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich i.d.R. mit etwa 1.500-1.600 EUR/Paar.
 
Im Anschluss an den Vortrag nahmen sich die Referenten noch Zeit, um persönliche Fragen der Zuhörer zu beantworten.