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Mini-Dental-Implantate - klein aber fein… und sofort belastbar

Bericht vom Gesundheitsforum Blaubeuren am 17. Mai 2017

Ursachen für Zahnverlust sind vielfältig
Auch die beste Vorsorge kann manches Mal nicht verhindern, dass dem einen oder anderen das Lächeln vergeht – nämlich, wenn dieses durch Zahnverlust in Mitleidenschaft gezogen wird. Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben. Diese reichen vom altersbedingten Zahnverlust über mangelnde Mundhygiene, Krankheit bis zu äußeren Gewalteinwirkungen wie z. B. Zahnverlust durch einen Unfall.
 
Fehlende Zähne beeinträchtigen die Lebensqualität
Häufig kommt es zu Problemen beim Essen, das Abbeißen von fester Nahrung ist teilweise nicht möglich, deutliches Sprechen ist erschwert und die Öffentlichkeit wird aufgrund der Ästhetik oder der genannten Einschränkungen gemieden.
 
Hier hilft der Zahnersatz: Es gibt neben der klassischen Brücke oder Prothese die Alternative des Implantates. Die moderne Implantologie bietet aufgrund des enormen Fortschrittes der letzten Jahre ausgereifte Lösungen. Verlorene Zähne werden durch Implantate ersetzt und können somit die Kaufunktion und Ästhetik wieder gewährleisten und langfristig sichern. Die Standardimplantate können nach Abschluss des Knochenwachstums in jedem Alter eingesetzt werden. „Selbst ein hohes Alter ist selten ein Grund, auf Implantate verzichten zu müssen“, so der erfahrene Zahnexperte. Die wichtigsten Voraussetzungen: eine gute Knochenqualität, ausreichende Knochenmenge, eine normale Wundheilung, ein allgemein guter Gesundheitszustand sowie eine ausreichende Mundhygiene.
 
Doch welche Alternativen bestehen, wenn alle Zähne bereits längere Zeit durch herausnehmbare Prothesen ersetzt sind und nur noch wenig Kieferknochen für die Implantation zur Verfügung steht? Dafür wurden die Micro-Implantatsysteme entwickelt.
 
Was aber genau ist die Micro-Implantologie?
Das Mini-Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, einer Schraube ähnlich und zwischen 10-15 mm lang. Es hat einen Durchmesser von 1,8-2,5 mm und wird direkt in den Kiefer eingebracht, und zwar unter dem bestehenden herausnehmbaren Zahnersatz. Man benötigt nur eine OP. Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass durch die Verteilung der Kaukräfte auf die Implantate die gesunden Nachbarzähne und die zahnlosen Kieferkammabschnitte vor der Überlastung durch den Zahnersatz geschützt werden.
 
Die Behandlung erfolgt als minimal-invasiver Eingriff unter örtlicher Betäubung und meist ohne großen Schnitt im Zahnfleisch. Punktgenau Kiefers werden die kleinen Schrauben an bestimmten Stellen der betreffenden eingebracht und schon nach einer kurzen Einheilphase wird der vorhandene oder auch neue herausnehmbare Zahnersatz mit den Implantaten in einer Sitzung mittels eines „Druckknopfsystems“ verbunden. Der Patient bekommt somit eine kostengünstige Zahnersatzlösung in Form eines fest verankerten, belastbaren und natürlich aussehenden Zahnersatzes mit einem hohen Kau- und Tragekomfort, der den Kieferknochen erhält und die Lebensqualität in jedem Alter wieder steigert.
 
Eine ausführliche und individuelle Beratung ist, wie vor jeder Operation, sehr wichtig. Die Wünsche des Patienten geben den Weg der Umsetzung an. Das Fazit des informativen Vortragsabends: Die Möglichkeiten der Implantologie sind weitreichend und weisen etliche Vorteile auf. Es gibt allerdings keine Standardlösungen, jeder Fall muss individuell betrachtet und gemeinsam zwischen Patient und Zahnarzt entschieden werden.